Ein sehr schoenes Wochenende liegt hinter uns. Nachdem wir am Freitag am Nachmittag mit Bus und Faehre direkt auf die Insel Cát Bà gefahren sind, erwartete mich jedoch zunaechst ein kleiner Schock. Irgendein wichtiger Mensch, der scheinbar eine Menge zu sagen hat, ist auf die bloedsinnge Idee gekommen, alle Ausflugsboote weiss anstreichen zu lassen. Die meisten sind jetzt komplett weiss, andere nur zum Teil weiss lackiert. Es ist sicher auch eine Sache der Gewoehnung, ich finde aber, in beiden Faellen sieht es nicht besonders schoen aus. Irgendwie geht damit auch die Romantik einer Bootstour komplett verloren. Nur ganz vereinzelt waren noch Boote mit dem alten braunen Anstrich unterwegs.
Gestern liessen wir uns gleich nach dem Fruehstueck zum nahe gelegenen schwimmenden Dorf uebersetzen. Dort kann man Kayaks ausleihen. Im zur Ausleihstation gehoerenden Shop wird alles verkauft, was zu einem kleinen oder groesseren Picknick auf einer der unbewohnten Inseln noetig ist. Wer etwas vergessen hat, kann sich auch bei den fliegenden Haendlern, die ueberall in Booten unterwegs sind, oder bei den Fischern verpflegen.
Der Vorteil einer individuellen Tour besteht vor allem darin, dass man den Touristenmassen mehr oder weniger aus dem Weg gehen kann. Kleine idyllische Straende oder romantische Hoehlendurchfahrten sind eben nur mit einem kleinen Boot zu erreichen. Allerdings war Lan am Anfang eine gewisse Verunsicherung deutlich anzumerken. Sie ist keine besonders gute Schwimmerin und hat zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Kajak gesessen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich einigermassen sicher fuehlte. Misaki dagegen war ganz in ihrem Element, ist sie doch zu Hause oft mit Kayak oder Surfbrett auf dem Scharmuetzelsee unterwegs.
Auf diese Art bekommt man natuerlich auch in acht Stunden nur einen kleinen Teil der riesigen Bucht zu sehen. Wir liessen es auch ziemlich ruhig angehen, denn schliesslich wollten wir keinen Rekord im Wasserwandern aufstellen. Auch Muskelkater in den Armen war nicht eingeplant. So machten wir dann auch oefter mal eine laengere Pause. Obwohl die Sonne nur selten rauskam, war es fuer Misaki und mich nicht zu kalt zum Schwimmen. Lan war aber nicht zu bewegen, mit ins Wasser zu kommen. Lạnh quá (sehr kalt) war alles, was sie dazu zu sagen hatte. So vergingen die vielen Stunden, die wir am oder auf dem Wasser verbrachten, wie im Fluge.
Heute frueh entschlossen wir uns dann kurzfristig, nicht direkt nach Hanoi zurueckzufahren. Um noch ein bischen mehr von der maerchenhaften Landschaft zu sehen, fuhren wir mit einem Touristenboot, nun endlich auch bei Sonnenschein in vier Stunden nach Bãi Cháy (Halong-Stadt) und dann von dort nach dem Mittagessen mit einem Minibus nach Hause.
Viele Gruesse
Cathrin
Cathrin’s Blog: Zwischen Traditionen und Moderne
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