Chùa Pitu Khôsa Răngsey (vietnamesisch: Chùa Viễn Quang) wurde im Jahre 1948 in der Stadt Cần Thơ von Bauern der Minderheit der Khmer errichtet. Damals befanden sich auf dem Gelaende nur wenige Gebaeude mit Strohdaechern. Waehrend des Befreiungskampfes gegen die Franzosen und vor allem waehrend des Krieges gegen die Amerikaner wurde die Pagode zu einem Zufluchtsort von mehreren Hundert jungen Maennern aus Saigon und dem gesamten Delta, um der Einberufung in die Saigoner Marionettenarmee zu entgehen. Gleichzeitig entwickelte sie sich zu einem Stuetzpunkt der Nationalen Befreiungsfront. Waehrend der Tết-Offensive 1968 wurde die Pagode bei einem Hubschrauberangriff der Amerikaner durch Raketen fast komplett zerstoert. Der damalige Vorsteher der Pagode Lâm Navany musste fliehen und wurde 1970 erschossen, als er versuchte, nach Kambodscha zu entkommen.
Nach der Befreiung lief der Wiederaufbau zunaechst nur schleppend an. Erst ab 1996, als Lý Hùng zum Abt ernannt wurde, kam es zu umfangreichen Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten. Lý Hùng, der seine Ausbildung in jungen Jahren in der Schule der Pagode erhielt, ist Mitglied des Zentralrates der Buddhistischen Kirche Vietnams.
Nach nun mehr vierjaehriger Bauzeit wurde am vergangenen Sonnabend feierlich der neue Haupttempel der Pagode eingeweiht. Das dreistoekige Gebaeude ist 50 Meter hoch und besitzt eine Gesamtflaeche von 800qm. Die Baukosten von 12 Milliarden VNĐ (rund 45.000 Euro) wurden komplett von Buddhisten aus dem In- und Ausland aufgebracht.
Im Erdgeschoss befindet sich die Haupthalle der Pagode, in der auch die Kinder der Khmer aus der Umgebung in der kambodschanischen Sprache unterrichtet werden. In der zweiten Etage werden die Zeremonien abgehalten, die dritte dient der Meditation. Die reichhaltigen Verzierungen an den Saeulen sind im Stil von Angkor gehalten. Die 12 Holzfenster wurden von bekannten Kuenstlern mit Reliefs gestaltet, die buddhistische Legenden darstellen. Im Obergeschoss sind 16 Gemaelde zu sehen, die das Leben Buddhas von seiner Geburt bis zu seinem Eintritt in das Nirwana darstellen.
In der Pagode leben derzeit 45 Moenche und Novizen, die den Theravada-Buddhismus praktizieren und studieren sowie soziale Projekte fuer arme Familien im Mekong Delta unterstuetzen. Es ist vorgesehen, die Anzahl der Moenche und Studenten in der naechsten Zeit auf etwa 100 zu erhoehen.
Viele Gruesse
Cathrin
Cathrin’s Blog: Zwischen Traditionen und Moderne
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