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Sunday, May 26, 2013

Ausflug nach Ninh Bình

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Eigentlich versuche ich moeglichst Plaetze, die von Touristen ueberlaufen sind, zu meiden. Gestern habe ich aber eine Ausnahme gemacht. Weil es nicht so drueckend heiss war wie an den vorangegangen Tagen, beschlossen wir am Morgen spontan, einen kleinen Ausflug zu unternehmen. Da meine Maedels bisher nicht die Moeglichkeit hatten, viel zu reisen, moechte ich ihnen natuerlich einige der schoensten Orte ihrer Heimat zeigen. Und davon hat die Provinz Ninh Bình unmittelbar suedlich von Hanoi so einige zu bieten. In der Trockenen Halong Bucht (Vịnh Hạ Long trên cạn) kann man einige Bootsausfluege durch eine wundervolle, fast maerchenhafte Landschaft unternehmen.

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Da ich selbst zum letzten Mal vor vielen Jahren als Kind in Tam Cốc war und den Ort schon lange einmal wiedersehen wollte, entschieden wir uns gegen das noch nicht so touristische Tràng An. Die dreistuendige Bootsfahrt auf dem Fluss Ngô Đồng beginnt in dem Dorf Ninh Hải nur wenige Kilometer von der Provinzhauptstadt entfernt. Sie fuehrt durch eine zauberhafte Landschaft aus Reisfeldern und steil aufragenden Karstfelsen, auf denen manchmal kleine Tempel und Schreine zu sehen sind bis zu den Drei Grotten (Tam Cốc), die man mit dem Boot durchfahren kann. Die groesste dieser Grotten ist die 127 Meter lange Hang Cả. Etwa einen Kilometer weiter kommt man durch die 60 Meter lange Hang Hai, wo jede Menge sehr seltsam geformter Stalaktiten von der Decke haengen. Unmittelbar dahinter folgt die 50 Meter lange Hang Ba, in der die Decke wesentlich niedriger ist als in den anderen beiden Grotten. In allen drei Hoehlen verstecken sich tagsueber Tausende von Fledermaeusen, die einen ganz schoenen Laerm veranstalten.

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An manchen Tagen sollen dort mehrere Hundert Boote unterwegs sein. Wir waren zwar auch nicht allein auf dem Fluss, hatten aber zum Glueck einen eher ruhigen Tag erwischt. Zu fuenft brauchten wir zwei Boote, die von sehr netten einheimischen Frauen gerudert wurden. Da die beiden konsequent aufdringliche Getraenke- und Souvernirverkaeufer von uns fernhielten, habe ich zum Schluss die vorher vereinbarte Summe von 80.000 VNĐ (3 Euro) pro Boot auf 100.000 aufgerundet.

Viele Gruesse
Cathrin

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Wednesday, May 15, 2013

Lũng Cú – Der noerdlichste Punkt Vietnams

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Schon lange habe ich meine Leser nicht mehr ins Bergland entfuehrt. Darum geht es heute bis ganz hoch in den Norden. Der noerdlichste Punkt Vietnams befindet sich in der Gemeinde Lũng Cú, die im Distrikt Đồng Văn in der Provinz Hà Giang etwa 40 Kilometer von der Distriktshauptstadt und 200 Kilometer von der Provinzhauptstadt entfernt an beiden Ufern der Flusses Nho Quế liegt. Die Gemeinde besteht aus neun Doerfern mit gut 3.000 Einwohnern, die fast alle den Nationalen Minderheiten der HMông, Lô Lô, Tày und Pu Péo angehoeren. Obwohl die Region zu den trockensten in Vietnam gehoert, leben die Menschen ueberwiegend von der Landwirtschaft. Ausser einigen traditionellen Handwerken wie der Weberei gibt es auch kaum Alternativen.

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839 Stufen fuehren den Berg hinauf zum beruehmten Flaggenturm auf 1.700 Meter Hoehe, der auf drei Seiten von chinesischem Territorium umgeben ist. Dieser Flaggenturm hat eine lange Geschichte. Der erste Turm an diesem Platz, damals aus Holz, wurde bereits vor fast 1.0000 Jahren auf Initiative des Generals Lý Thường Kiệt errichtet. Zuletzt wurde Anfang 2010 der erst im Jahre 2002 gebaute Turm komplett abgerissen und durch einen neuen ersetzt, der zum Nationalfeiertag am 2. September 2010 eingeweiht wurde. Der achteckige Turm ist gut 33 Meter hoch und damit knapp zehn Meter hoeher als sein Vorgaenger. Auf acht Bronzetrommeln sind Szenen aus der Geschichte des Landes und aus der Kultur der hier lebenden Minderheiten abgebildet.

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Im Inneren des Turmes fuehren 135 Treppenstufen nach oben. Von der Plattform bietet sich bei schoenem Wetter ein herrlicher Ausblick auf die Gemeinde Lũng Cú und bis weit nach China hinein. Die Nationalflagge ist 54 Quadratmeter gross und symbolisiert die 54 ethnischen Gruppen Vietnams. Da dort oben fast immer ein heftiger Wind weht, ist der Verschleiss an Flaggen enorm. Alle sieben bis zehn Tage muss sie ausgetauscht werden. Die zustaendige Einheit der Grenztruppen, die fuer die Sicherung eines 25 Kilometer langen Grenzabschnittes zustaendig ist, hat aber immer mehrere Dutzend Flaggen in Reserve.

Viele Gruesse
Cathrin

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Cathrin’s Blog: Zwischen Traditionen und Moderne

Thousand-year Champa citadel discovered in Quang Nam



Vietnamese scientists have discovered a citadel of the ancient Kingdom of Champa located deep underground in the central province of Quang Nam.




After more than half a month of excavation on an area of 300 m2 in the village of Vien Thanh, in Duy Trung commune, Duy Xuyen district, archaeologists of the Southern Region Academy of Sciences and the Showa Women's University, Japan, discovered the vestige of an ancient citadel of the Champa Kingdom.

Mr. Dang Ngoc Kinh, head of the excavation team, says that in an excavated hole of 20 m long, 2 m wide and at a depth of about 50-60 cm, archaeologists discovered a piece of wall of an ancient citadel. The citadel wall was built by brick, 1.5 m to 1.6 m wide; between the bricks is clay.

According to initial measurement, scientists define that the surface of the citadel was made by clay. The surface structure is built with very high technics; the walls are intact.

Archaeologists also found a Kendi (a water jub with tap that is used in ceremony) and broken tiles and bricks.

They say that this is the citadel of the ancient Cham people; particularly it is the wall surrounding the capital Sinhapura of the Kingdom of Champa (now Tra Kieu). This ancient citadel was built in the 4th - 5th century.





Thousand-year Champa citadel discovered in Quang Nam

Thursday, May 2, 2013

Bảo tàng không gian văn hóa Mường – Das Museum fuer die Kultur der Mường

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Diese Woche ist eine sogenannte Feiertagswoche in Vietnam. Der 30. April (Tag der Befreiung) und der 1. Mai sind offiziell arbeitsfrei. Durch Urlaub und Arbeitszeitverlagerung haben viele Menschen die Moeglichkeit, die ganze Woche frei zu machen. Das betrifft vor allem alle Beamten und Angestellten in Staatsbetrieben. Auch die meisten Schulen bleiben in dieser Woche geschlossen. Das gibt uns die Gelegenheit, ganz entspannt ohne Stress und Hektik die naehere und weitere Umgebung unseres neuen Zuhauses in der Provinz Hòa Bình zu erkunden. Die Provinz ist vor allem gepraegt durch die Kultur des Volkes der Mường. Die Mường sind die drittgroesste Nationale Minderheit Vietnams. Sie stellen rund 65 Prozent der Einwohner von Hòa Bình.

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In der Provinzhauptstadt befindet sich ein kleines privates Museum, das sich mit Geschichte und Kultur der Mường beschaeftigt. Die Gruendung dieses Museums geht auf eine Initiative des Malers Vũ Đức Hiếu aus Hanoi zurueck, der mit seinem umfangreichen Wissen ueber die Kultur und Gebraeuche der Muong auch als Hiếu Mường bezeichnet wird. Seine Idee fuer das Museum fand grossen Anklang. Nach einer zehnjaehrigen Planungsphase, die dem Sammeln der Ausstellungstuecke diente, und einem Jahr Bauzeit wurde es am 16. Dezember 2007 eroeffnet.

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Auf dem zwei Hektar grossen Gelaende sind die vier der fuer die Mường-Gesellschaft typischen Stelzenhaeuser errichtet worden, im Lang-Haus wohnten die reichsten und maechtigsten Familien, im Âu-Haus die Mandarine. Im Tạo-Haus lebten die normalen Familien, waehrend die am wenigsten angesehenen Menschen wie Witwen und Waisen mit dem kleinen Nõ-Haus vorlieb nehmen mussten. Fuer die Mường-Kultur typische Gegenstaende sind auf dem Freigelaende (Reismoerser, Schoepfrader) und im Hauptgebaeude des Museums zu sehen. Neben typischen Gebrauchsgegenstaenden fuer Feldarbeit, Jagd und religioese Feste werden dort auch die traditionellen Handwerke der Mường (Weben, Sticken, Flechten) praesentiert.

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Das Museum befindet sich in der Đường Tây Tiến auf einem kleinen Huegel etwas ausserhalb des Zentrums von Hòa Bình. Der Eintritt betraegt 50.000 VNĐ (1,80 Euro), fuer Schueler und Studenten 15.000 VNĐ (55 Cent). Fuer eine Fotoerlaubnis muss man 100.000 VNĐ (3,50) bezahlen. Geoeffnet ist taeglich ausser montags. Regelmaessig finden auf dem Gelaende kulturelle Veranstaltungen statt. Die Anreise von Hanoi nach Hòa Bình (ca. 70km) dauert knapp zwei Stunden.

Viele Gruesse
Cathrin

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Cathrin’s Blog: Zwischen Traditionen und Moderne