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Sunday, June 16, 2013
Hoi An - The International Choir Competition is coming back
Contributing the most enthusiastically in this year contest are seven Indonesian troupes, which send 200 instrumentalists, followed by the Australia’s Voice Weavers, South Korea’s Choir of Korean Choral Society and Taiwan’s Panan Choir all promise to bring the most stunning performance to get the top prize.
Taking part in the contest, Vietnam registered four troupes: Hue City’s Academy of Musis, the Catholic Church Choir of Hoi an, the cultures centres of Quang Nam Province, and the Hoi An troupe.
The opening ceremony of the contest is going to occur at the Agribank Resort at 8:30pm on June 20.
Besides, all the troupes would also corporate with each other to perform a street choir named International Melody in the old quarter on the night of June 21.
The International Choir Tournament is part of the 5th Quang Nam Heritage Journeys Festival in Hoi An, My Son Sanctuary, Tam Ky City and Cham Island from June 21 to 26, 2013.
Monday, June 3, 2013
Bưởi - Pomelo. Fruits of Viet Nam
There are several tasty varieties of pomelo in Vietnam, often named after the location where it grows. In the North, there is the Doan Hung pomelo (which grows in Phu Tho Province), in the Central there is the Phuc Trach pomelo (from Ha Tinh Province), and in the South there is the Tan Trieu pomelo (Bien Hoa Province). Each variety has unique qualities. The Phuc Trach pomelo has a distinct sweet flavor of the glucose that is fresh to the taste known to quench the thirst and leave the body cool and the mind relaxed. Another variety, the Thanh Tra pomelo, is mildly sweet and somewhat acidic at the same time while the Buoi Duong (or sugar pomelo) is much sweeter.
Sunday, May 26, 2013
Ausflug nach Ninh Bình
Eigentlich versuche ich moeglichst Plaetze, die von Touristen ueberlaufen sind, zu meiden. Gestern habe ich aber eine Ausnahme gemacht. Weil es nicht so drueckend heiss war wie an den vorangegangen Tagen, beschlossen wir am Morgen spontan, einen kleinen Ausflug zu unternehmen. Da meine Maedels bisher nicht die Moeglichkeit hatten, viel zu reisen, moechte ich ihnen natuerlich einige der schoensten Orte ihrer Heimat zeigen. Und davon hat die Provinz Ninh Bình unmittelbar suedlich von Hanoi so einige zu bieten. In der Trockenen Halong Bucht (Vịnh Hạ Long trên cạn) kann man einige Bootsausfluege durch eine wundervolle, fast maerchenhafte Landschaft unternehmen.
Da ich selbst zum letzten Mal vor vielen Jahren als Kind in Tam Cốc war und den Ort schon lange einmal wiedersehen wollte, entschieden wir uns gegen das noch nicht so touristische Tràng An. Die dreistuendige Bootsfahrt auf dem Fluss Ngô Đồng beginnt in dem Dorf Ninh Hải nur wenige Kilometer von der Provinzhauptstadt entfernt. Sie fuehrt durch eine zauberhafte Landschaft aus Reisfeldern und steil aufragenden Karstfelsen, auf denen manchmal kleine Tempel und Schreine zu sehen sind bis zu den Drei Grotten (Tam Cốc), die man mit dem Boot durchfahren kann. Die groesste dieser Grotten ist die 127 Meter lange Hang Cả. Etwa einen Kilometer weiter kommt man durch die 60 Meter lange Hang Hai, wo jede Menge sehr seltsam geformter Stalaktiten von der Decke haengen. Unmittelbar dahinter folgt die 50 Meter lange Hang Ba, in der die Decke wesentlich niedriger ist als in den anderen beiden Grotten. In allen drei Hoehlen verstecken sich tagsueber Tausende von Fledermaeusen, die einen ganz schoenen Laerm veranstalten.
An manchen Tagen sollen dort mehrere Hundert Boote unterwegs sein. Wir waren zwar auch nicht allein auf dem Fluss, hatten aber zum Glueck einen eher ruhigen Tag erwischt. Zu fuenft brauchten wir zwei Boote, die von sehr netten einheimischen Frauen gerudert wurden. Da die beiden konsequent aufdringliche Getraenke- und Souvernirverkaeufer von uns fernhielten, habe ich zum Schluss die vorher vereinbarte Summe von 80.000 VNĐ (3 Euro) pro Boot auf 100.000 aufgerundet.
Viele Gruesse
Cathrin
Wednesday, May 15, 2013
Lũng Cú – Der noerdlichste Punkt Vietnams
Schon lange habe ich meine Leser nicht mehr ins Bergland entfuehrt. Darum geht es heute bis ganz hoch in den Norden. Der noerdlichste Punkt Vietnams befindet sich in der Gemeinde Lũng Cú, die im Distrikt Đồng Văn in der Provinz Hà Giang etwa 40 Kilometer von der Distriktshauptstadt und 200 Kilometer von der Provinzhauptstadt entfernt an beiden Ufern der Flusses Nho Quế liegt. Die Gemeinde besteht aus neun Doerfern mit gut 3.000 Einwohnern, die fast alle den Nationalen Minderheiten der HMông, Lô Lô, Tày und Pu Péo angehoeren. Obwohl die Region zu den trockensten in Vietnam gehoert, leben die Menschen ueberwiegend von der Landwirtschaft. Ausser einigen traditionellen Handwerken wie der Weberei gibt es auch kaum Alternativen.
839 Stufen fuehren den Berg hinauf zum beruehmten Flaggenturm auf 1.700 Meter Hoehe, der auf drei Seiten von chinesischem Territorium umgeben ist. Dieser Flaggenturm hat eine lange Geschichte. Der erste Turm an diesem Platz, damals aus Holz, wurde bereits vor fast 1.0000 Jahren auf Initiative des Generals Lý Thường Kiệt errichtet. Zuletzt wurde Anfang 2010 der erst im Jahre 2002 gebaute Turm komplett abgerissen und durch einen neuen ersetzt, der zum Nationalfeiertag am 2. September 2010 eingeweiht wurde. Der achteckige Turm ist gut 33 Meter hoch und damit knapp zehn Meter hoeher als sein Vorgaenger. Auf acht Bronzetrommeln sind Szenen aus der Geschichte des Landes und aus der Kultur der hier lebenden Minderheiten abgebildet.
Im Inneren des Turmes fuehren 135 Treppenstufen nach oben. Von der Plattform bietet sich bei schoenem Wetter ein herrlicher Ausblick auf die Gemeinde Lũng Cú und bis weit nach China hinein. Die Nationalflagge ist 54 Quadratmeter gross und symbolisiert die 54 ethnischen Gruppen Vietnams. Da dort oben fast immer ein heftiger Wind weht, ist der Verschleiss an Flaggen enorm. Alle sieben bis zehn Tage muss sie ausgetauscht werden. Die zustaendige Einheit der Grenztruppen, die fuer die Sicherung eines 25 Kilometer langen Grenzabschnittes zustaendig ist, hat aber immer mehrere Dutzend Flaggen in Reserve.
Viele Gruesse
Cathrin
Cathrin’s Blog: Zwischen Traditionen und Moderne
Thousand-year Champa citadel discovered in Quang Nam
Vietnamese scientists have discovered a citadel of the ancient Kingdom of Champa located deep underground in the central province of Quang Nam.
After more than half a month of excavation on an area of 300 m2 in the village of Vien Thanh, in Duy Trung commune, Duy Xuyen district, archaeologists of the Southern Region Academy of Sciences and the Showa Women's University, Japan, discovered the vestige of an ancient citadel of the Champa Kingdom.
Mr. Dang Ngoc Kinh, head of the excavation team, says that in an excavated hole of 20 m long, 2 m wide and at a depth of about 50-60 cm, archaeologists discovered a piece of wall of an ancient citadel. The citadel wall was built by brick, 1.5 m to 1.6 m wide; between the bricks is clay.
According to initial measurement, scientists define that the surface of the citadel was made by clay. The surface structure is built with very high technics; the walls are intact.
Archaeologists also found a Kendi (a water jub with tap that is used in ceremony) and broken tiles and bricks.
They say that this is the citadel of the ancient Cham people; particularly it is the wall surrounding the capital Sinhapura of the Kingdom of Champa (now Tra Kieu). This ancient citadel was built in the 4th - 5th century.
Thursday, May 2, 2013
Bảo tàng không gian văn hóa Mường – Das Museum fuer die Kultur der Mường
Diese Woche ist eine sogenannte Feiertagswoche in Vietnam. Der 30. April (Tag der Befreiung) und der 1. Mai sind offiziell arbeitsfrei. Durch Urlaub und Arbeitszeitverlagerung haben viele Menschen die Moeglichkeit, die ganze Woche frei zu machen. Das betrifft vor allem alle Beamten und Angestellten in Staatsbetrieben. Auch die meisten Schulen bleiben in dieser Woche geschlossen. Das gibt uns die Gelegenheit, ganz entspannt ohne Stress und Hektik die naehere und weitere Umgebung unseres neuen Zuhauses in der Provinz Hòa Bình zu erkunden. Die Provinz ist vor allem gepraegt durch die Kultur des Volkes der Mường. Die Mường sind die drittgroesste Nationale Minderheit Vietnams. Sie stellen rund 65 Prozent der Einwohner von Hòa Bình.
In der Provinzhauptstadt befindet sich ein kleines privates Museum, das sich mit Geschichte und Kultur der Mường beschaeftigt. Die Gruendung dieses Museums geht auf eine Initiative des Malers Vũ Đức Hiếu aus Hanoi zurueck, der mit seinem umfangreichen Wissen ueber die Kultur und Gebraeuche der Muong auch als Hiếu Mường bezeichnet wird. Seine Idee fuer das Museum fand grossen Anklang. Nach einer zehnjaehrigen Planungsphase, die dem Sammeln der Ausstellungstuecke diente, und einem Jahr Bauzeit wurde es am 16. Dezember 2007 eroeffnet.
Auf dem zwei Hektar grossen Gelaende sind die vier der fuer die Mường-Gesellschaft typischen Stelzenhaeuser errichtet worden, im Lang-Haus wohnten die reichsten und maechtigsten Familien, im Âu-Haus die Mandarine. Im Tạo-Haus lebten die normalen Familien, waehrend die am wenigsten angesehenen Menschen wie Witwen und Waisen mit dem kleinen Nõ-Haus vorlieb nehmen mussten. Fuer die Mường-Kultur typische Gegenstaende sind auf dem Freigelaende (Reismoerser, Schoepfrader) und im Hauptgebaeude des Museums zu sehen. Neben typischen Gebrauchsgegenstaenden fuer Feldarbeit, Jagd und religioese Feste werden dort auch die traditionellen Handwerke der Mường (Weben, Sticken, Flechten) praesentiert.
Das Museum befindet sich in der Đường Tây Tiến auf einem kleinen Huegel etwas ausserhalb des Zentrums von Hòa Bình. Der Eintritt betraegt 50.000 VNĐ (1,80 Euro), fuer Schueler und Studenten 15.000 VNĐ (55 Cent). Fuer eine Fotoerlaubnis muss man 100.000 VNĐ (3,50) bezahlen. Geoeffnet ist taeglich ausser montags. Regelmaessig finden auf dem Gelaende kulturelle Veranstaltungen statt. Die Anreise von Hanoi nach Hòa Bình (ca. 70km) dauert knapp zwei Stunden.
Viele Gruesse
Cathrin
Cathrin’s Blog: Zwischen Traditionen und Moderne
Monday, April 29, 2013
One Pillar Pagoda: One-of-a-Kind Piece of Architecture
The One-Pillar Pagoda in Hanoi, Viet Nam, also called Dien Huu, means “long-lasting happiness and good luck.” It was built in the winter of 1049, when King Ly Thai Tong ruled the kingdom.
Based on the official records of Dai Viet Su Ky Toan Thu, or The Complete History of Great Viet, the pagoda came to existence and was named as such when the king once dreamed of seeing the Goddess of Mercy sitting on a lotus throne and talking to him. The king shared this dream to his mandarins wherein one thought it was a bad omen. A monk, Thien Tue, then advised King Ly Thai Tong to build a pagoda as well as a lotus-shaped tower exactly like the one in his dream. When the structure was made, the monks prayed around it, reciting the Buddhist scriptures for longevity of the king.
Originally, the temple was made of wood and stood on a single concrete pillar 1.25 meters in diameter. As in the dream, it was designed to replicate a lotus blossom. A lotus is a Buddhist symbol of purity since it blossoms in a muddy pond. Through time, the pagoda underwent a number of renovations. In the war of 1954, it was even destroyed by the French colonists. The government had it rebuilt the following year. At present, the pagoda is still made of wood, square-shaped, and has a curved roof. It is placed on a pillar 4 meters high (excluding the underground section) and 1.2 meters in diameters with two blocks connected together. The present structure is still made to resemble a lotus like in the king’s dream. Moreover, the wood beam system of the pagoda creates both solidity and beauty for the structure, a pleasing combination of imagination and unique architecture.
On April 28, 1962, the One-Pillar Pagoda was recognized as a historical relic because of its architectural and historical values. On May 4, 2006, it received an even higher and global recognition as it made its way to the Guinness Book of World Records as the “Pagoda with the most unique architecture in Vietnam.”
Sunday, April 28, 2013
Thành cổ Sơn Tây – The ancient citadel of Sơn Tây
The city of Tây Sơn is 40 kilometers north-west of the center of Hanoi, in the former province of Hà Tây, which belongs to the Greater Hanoi since 2008. Because of its strategic location on the Red River on the outskirts of the capital Sơn Tây was in his history in important military outpost, especially against the invasions from the north. Large parts of the well-preserved citadel was built in 1822 in the third year of the reign of the Nguyễn emperor Minh Mang, on the grounds of the two villages Thuần Nghệ and May Trai.
The square fort with a length of about 450 meters is now in the heart of the city about two miles from the Red River. She was completely surrounded by a five meter wall with loopholes and a three-meter deep and 20 meter wide moat. On each side was a gate guarded by cannons, which was reached via a stone bridge, the Cửa Hậu was located on the north, the Cửa Tiền in the south, the Cửa Hữu in the the west and the Cửa Tả in the east. The north gate and the adjacent wall sections have been restored some time ago. The West and the South Gate have also been preserved, while the gate in the east is destroyed. The entrance to the fortress is possible only through the North or the South Gate.
Inside the area is the 18-meter-high flag tower, which has also been renovated recently and a palace that served alternately as the administrative headquarters, warehouse and troop accommodation. The citadel was in the 70s and 80s of the 19th Century a center of resistance against the French colonial army, but was conquered by the French on the 16th December 1883 after more than one year of resistance. The Governor-General of French Indochina let put it on the list of historical monuments of Tonkin in 1924. Since 1994, the citadel of Sơn Tây belongs to the National Heritage of Vietnam.
A visit to Sơn Tây can connect very well with a journey into the past to the community of Đường Lâm which is quite close to the town.
Best regards
Cathrin
Cathrin’s Blog: Zwischen Traditionen und Moderne
Tuesday, April 23, 2013
Eine Reise durch Vietnam – Teil II
Hue (Abb. 7). Hier treffen wir unseren Freund Hua, der gerade wieder mit einer Ärztegruppe in Hue ist und den ganzen Tag über operiert. Er nimmt uns mit zu dem Haus seiner Ahnen. Die Ahnenverehrung spielt eine riesige Rolle in Vietnam. Reiche Familien haben ein eigenes Haus dafür, in denen sich einige Male im Jahr die ganze Familie trifft, um die Vorfahren zu ehren. Unser Freund Hua hat ein ganzes Haus nur für die Ahnen (Abb. 8). Im Innern gibt es nichts außer Altären und Stammbäumen, mit vielen Blumen und Obst … für die Ahnen. Die sollen es ja gut haben. Auch die kleinste Hütte hat einen beleuchteten und geschmückten Altar. Mit Hua waren wir in einem Waisenhaus, ein unvorstellbares Elend, das zu sehen, und es gibt keine Möglichkeiten der Adoption, weil es ja offiziell in diesem Land keine „Probleme“ geben darf. 160 Kinder von 1 Tag bis 18 Jahre. Die Babys liegen wie apathisch nebeneinander in Betten aus Metall, manche direkt auf dem Rost, manche wenigstens auf einer Bastmatte. Dann haben wir die Höhlen des Vietkong aus dem Vietnamkrieg besucht (Abb. 9 u. 91), teilweise bis zu 23 Meter unter der Erde, bloße Gänge und Ausbuchtungen aus Lehm, die Bevölkerung und Soldaten während des Vietnamkriegs als Unterschlupf dienten. Hunderttausende lebten hier jahrelang unter der Erde. Unvorstellbar, wie da jemand psychisch unbeschädigt herauskommen kann, selbst Geburtsstätten gab es in diesen unterirdischen Höhlen.
Hoi An (Abb. 92, 93, 94). Nach Hanoi und Hue sind wir in Hoi An angekommen, einem kleinen Touristenort mit einem langen Sandstrand, Hotel mit Swimmingpool, wie man das eben von Mallorca, Teneriffa oder Kalifornien kennt. Wir sind im Hoi An Beach Resort. Ein herrliches Hotel, ein herrlicher (Touristen-)ort. Welch ein Kontrast zu Hue oder Hanoi. Und tolle Lokale. Es gibt – ist das nun original oder dem europäischen Stil angepasst – sehr gutes vietnamesisches Essen. Und Italiener gibt es natürlich auch.
Wir haben auch zwei Schulen besucht. Den „Green Shoots international Kindergarten“ – www.greenshootseducation.org – einem privat geführten Kindergarten mit sicherlich sehr guter – aber nicht kostenloser – Betreuung. Dann schauen wir – unangemeldet – an einer Grundschule vorbei und werden auch zuvorkommend von der Direktorin empfangen. Eine englisch sprechende Lehrerin führt uns durch das Schulgelände. In einzelnen Klassenzimmern werden wir von den Grundschülern freudig und mit einem englischen Lied empfangen. Schön, dass die Mathematik international ist. Es ist also leicht den Schülerinnen und Schülern einige herausfordernde Aufgaben zu stellen.
Saigon bzw. Ho-Chi-Minh-City (Abb. 95, 96). Welch ein Leben in dieser Stadt. Ho-Chi-Minh-City bzw. Saigon. So irgendetwas um die 10 Millionen Einwohner. Schon an der Namenswahl erkennt man die Einstellung. Nur wenige sagen hier HCMC! Erstaunlicherweise ist die offizielle Flughafen-Abkürzung SGN. Der Verkehr in den Straßen läuft – nach europäischem Verständnis – nach undurchschaubaren Regeln ab. Irgendwie erlebt man hier die Schwarmintelligenz. Die wenigen großen Autos werden von den Tausenden von Motorradfahrern einfach mitgeleitet und der Schwarm reagiert sofort, wenn einzelne – große oder kleine – Fische quer zur Fahrbahn oder gar gegen die Fahrbahn schwimmen. Das geht alles nur, da die Geschwindigkeit des Schwarms so zwischen 10 und 20 km/h liegt. Und es verläuft alles sehr gleichmäßig. Staus gibt es praktisch nicht und Ampeln stören auch nur gelegentlich den gleichförmigen Fluss. Das ist schlichtweg faszinierend. Als Europäer fährt man hier kein Auto. Man sitzt nur im Taxi und wundert sich.
Saigon ist völlig anders als Hanoi (Abb. 992). Der reiche Süden ernährt wohl auch den armen Norden. Doch wenn man hier eine erfolgreiche Firma besucht, etwa die unseres Freundes Khoa, der Brenneranlagen für Industrieanlagen herstellt, dann wundert man sich schon, in welchen Häusern und Hinterhöfen hier organisiert und produziert wird. Klimaanlagen und Internet sind hier natürlich überall. Aber ansonsten ist alles sehr klein und überschaubar. Wie bei diesem Verkehr Kundenbesuche – im weißen Hemd und langer Hose – Mega-Stadt möglich sind, bleibt mir rätselhaft. Aber natürlich gibt es hier auch die Yuppie-Szene, der aufstrebenden jungen Industriellen. Da trifft man sich dann zur Verlobungsfeier im 60. Stock im höchsten Gebäude der Stadt. Das Verhältnis von Gästen und Betreuungspersonal ist bei solchen Events 1:1. Das Buffet bietet neben asiatischer Küche immer auch italienisch und französisch. Bei den Weinen sowieso. Die werden dann mit den sich Verlobenden „ex“ getrunken. Der Abend endet(e) dann für das Verlobungspaar schlafend auf dem Rücksitz des Taxis. Die trinkfesten Gäste – also wir auch – gehen dann um 12 Uhr noch in die Karaoke-Bar. „We are the Champions“.
Siam Reap bzw. Angkor Wat. Angkor Wat, Weltkulturerbe (Abb. 98, 99, 991). Beeindruckend! Aber es ist heiß hier. Sehr heiß. Ein Ausflug zu einem „Floating Village“ ist ernüchternd (Abb. 97). Tausende von Menschen leben hier auf Flößen in Holzhäusern. Jahrelang. Ein Leben lang. Schwer vorstellbar für uns vom reichen Westen.
Phu Quoc. Die vietnamesischen Ferieninsel Phu Quoc ist eine halbe Flugstunde von Saigon entfernt. Palmen, blaues Meer, weiße Strände, aber alles nur im Umkreis von 50 Metern von den Hotels (Abb. 992). Im Schatten dieser Hotels gibt es viele typisch kleine vietnamesische Läden und Lokale. Und viel Schmutz und Unrat. Es bleibt also auch hier interessant. Und es bleibt auch noch viel zu tun. Sicherlich auch für westliche Investoren.
Es war eine lehr- und erfahrungsreiche Reise in ein interessantes Land in einem anderen Kulturkreis. Reiseroute und Zeitplan haben sehr gut gepasst.
Hans-Georg Weigand, April 2013